Fischeln: Skeptisch gegenüber „Lernraum Kölner Straße“
Mitte dieses Jahres startete die Stadt Krefeld den Pilotversuch „Lernraum Kölner Straße“ im Ortskern von Fischeln und wandelte Parkplätze in „Aufenthaltsräume“ (Sitzmöbel) mit Grünelementen und Radparkplätze um. Die „Aufenthaltsräume“ und Radparkplätze wurden von den Fischelnern allerdings nur wenig genutzt.
Zwischenzeitlich führte die Stadtverwaltung drei Befragungen an der Kölner Straße sowie durch ausliegende Flyer in den Geschäften zu diesem Projekt durch. Nach Aussage der Stadtverwaltung war es das Ziel, mit Fragen zur Parksituation, zur Aufenthaltsqualität und zum Aufenthaltsverhalten der Passanten ein umfangreiches Meinungsbild zu erhalten und mögliche Entwicklungen festzustellen. Die Ergebnisse der Befragungen wurden der Bezirksvertretung Fischeln am 13.12.23 vorgestellt. Die Verwaltung zieht aus der Befragung insgesamt ein positives Resümee.
Der Stadtbezirksvorstand der FDP Fischeln sieht hingegen das Ergebnis insbesondere im Hinblick auf die Ergebnisfindung kritisch. Die Befragungen wurden mit jeweils nur wenig mehr als 100 Passanten der Kölner Straße durchgeführt. „Dies stellt kein aussagekräftiges Bild der ca. 27.000 Fischelner dar“, so die Vorsitzende des FDP-Stadtbezirksverbands Jennifer Kassing. „Möglicherweise sind einige Fischelner der Kölner Straße gerade aufgrund der mangelnden Parkplätze ferngeblieben und haben so an der Befragung gar nicht teilgenommen.“
Zudem sollte die Verteilung des Autoparkens auf weitere Seitenstraßen entgegen der Auffassung der Verwaltung nicht als positiver Aspekt gewertet werden. Kassing gibt zu bedenken, dass der Meinung der Anwohner dieser Straßen zu wenig Beachtung geschenkt wurde: „Die betroffenen Fischelner Bürger hätten hierzu gesondert befragt werden müssen.“
Auch die Suchdauer für einen Parkplatz sei angeblich nur leicht angestiegen. Dies hält die FDP-Vorsitzende für fragwürdig. „Die Reduzierung der Parkmöglichkeiten hat möglicherweise zu keiner Verkehrsreduzierung, sondern vielmehr zu einer noch unangenehmeren Verkehrssituation durch die Parkplatzsuchenden geführt. Dies wurde durch die Stadt nicht ausreichend geprüft und ausgewertet,“ so Kassing und äußert sich weiter: „Dass der Verkehr auf der Kölner Straße reduziert werden muss, steht außer Frage. Ob dies durch die Reduzierung der ohnehin schon wenigen Parkplätze dauerhaft erfolgversprechend ist, ist für mich allerdings sehr fraglich.“